Vom 28.08. bis 04.09.2022 führte die DAV Sektion Dingolfing die traditionelle Wanderwoche im Vinschgau durch. Unterkunft fand man in Latsch, Ortsteil Morter, direkt am Eingang ins Martelltal. Mit dem Hotel Montani hatte man ein gemütliches Haus mit sehr guter Küche gewählt.
Nach der Anreise in Fahrgemeinschaften brach man noch zu einer Eingehtour auf. Über das Wetterkreuz und den Rautwaal wanderte man zu den nahegelegenen Burgruinen Ober- und Untermontani. Tags darauf verschaffte man sich mit einer Wanderung auf die Spitzige Lun (2324 m) einen Überblick über den Vinschgau. Vom Gipfel bot sich ein gewaltiges Panorama von den Ötztaler Bergen, über die Sesvennagruppe bis zu den Ortlerbergen. Wegen der Wetterlage entschloss sich die Gruppe gleich am nächsten Tag zu einer Bergtour im hinteren Martelltal. Während ein Teil der Gruppe den eindrucksvollen Weg über die Plimaschlucht wählte, stürmten die Klettersteiggeher auf dem kürzesten Weg zur Zufallhütte hinauf. Dort befindet sich der Einstieg zum Murmeleklettersteig, den sechs Bergfreunde bezwangen. Von der Zufallhütte führte der Gletscherweg nach einem kurzen Anstieg durch das weite Becken der Plima zur alten Staumauer und schließlich in vielen steilen Kehren hinauf zur Marteller Hütte (2610 m). Hier sitzt man sozusagen den Eisriesen Zufallspitze und Königsspitze direkt gegenüber. Als nächstes folgte ein gemütlicherer Wandertag. Mit der Seilbahn ging es hinauf nach St. Martin im Kofel und über einen Teil des Vinschger Höhenweges Richtung Schlanders. Ein genussreiches Unterfangen, allerdings stellte der spannende, aber steile Abstieg von Schlandersberg hinunter ins Tal, dann doch eine Herausforderung dar. Am Doonerstag steuerte man das höchste Ziel an, den Hohen Dieb (2730 m) mit seinen zwei Gipfelkreuzen. Der Weg führte abwechslungsreich hinauf zur Scharte und weiter zum Vinschger Kreuz. Mittlerweile hatten sich im Osten dunkle Wolken zusammengezogen und eröffnete geradezu mystische Blicke auf die umgebende Bergwelt. Noch eine kurze Kraxelei zum Ultener Kreuz, dann machte man sich bei auffrischendem Wind auf den Rückweg. Eine Gruppe besonders starker Geher wählte den langen Weg über die Kofelraster Seen. Auf der Tarscher Alm trafen sich alle wieder bei schönstem Sonnenschein. Im nahegelegenen Laas wird schon seit der Römerzeit weißer Marmor abgebaut, ein Grund, auch dieses Gebiet zu erkunden. Vom Haslhof wanderte man zur Göflaner Alm und auf dem Marmorweg mit zahlreichen Informatiostafeln steil hinauf zum Steinbruch. Am letzten Tag entschied man sich für die Schlösserrunde in Talnähe, von Goldrain zur Burg Annenberg und auf dem Panoramaweg über Tiss zurück. Auch heute blieb das schöne Wetter den Wanderen treu, einzig eine Beregnungsanlage für Apfelplantagen sorgte für eine Abkühlung.
Nach einer sonnigen Woche, bepackt mit vielen schönen Bergerlebnissen, trat man am Sonntag zufrieden den Heimweg an.