Am Pfingstsamstag unternahm eine achzehnköpfige Gruppe der DAV Sektion Dingolfing eine Wanderung über den Osser-Riesen-Steig auf den Kleinen und Großen Osser (1293 m). Startpunkt war der Parkplatz beim Märchenschloss, einem der letzten Glashütten-Herrenhäuser, im idyllisch gelegenen Lambach.
Vorbei an einem alten Sägewerk und wunderbaren Lupinenwiesen führte der Weg entlang des Lambaches zunächst gemächlich bergan. Im Bergwald zeigten sich noch die Auswirkungen des Schneebruchs dieses Winters, zahlreiche umgeknickte und entwurzelte Bäume. Langsam wurde der Steig steiler und steiniger, vorbei am Teufelstritt, eine Tafel erläutert die zugehörige Sage, ging es zügig voran. Nach einem letzten Steilstück waren die Osserwiesen erreicht, ein wunderschönes Plätzchen um kurz zwischen den hellgrünen, blühenden Heidelbeersträuchern zu verweilen. Mauerartig ragen hier die Glimmerschieferfelsen auf, dazwischen tut sich ein herrlicher Ausblick auf. Nach einer kurzen Pause wanderte die Gruppe leicht ansteigend auf den Kleinen Osser zu, der über mehrere Felsbrocken zu erklimmen ist. Hinunter in den Lamer Winkel, vom Hohen Bogen bis zum Arber erstreckt sich hier die großartige Aussicht. Auf den sonnigen Steinen wurde eine erste Rast eingelegt, doch bald zog es die Wanderer weiter Richtung Hauptgipfel. Auf dem schmalen Pfad mussten jetzt mehrfach gestürzte Baumriesen umgangen werden, ehe man zur sehenswerten Kühnischen Kapelle gelangte. Von dort hat man den steil aufragenden Gipfel schon im Blick und es ist nur noch ein kurzer, steiler Felsenweg zu bewältigen. Am Gipfelkreuz pfiff der "Böhmische Wind" mächtig, so dass die Gruppe rasch die wenigen Höhenmeter zur Schutzhütte abstieg. Im Windschatten der Felsen war nun Zeit für eine gemütliche Einkehr, wobei originellerweise der eine Teil der Gruppe auf der tschechischen, der andere auf der bayerischen Seite der Terrasse Platz fand. Hier konnte der Blick weit ins Nachbarland hinaus schweifen. Nachdem man sich gestärkt hatte, trat man den Rückweg an. Diesmal marschierten die Wanderfreunde über die Osserwiesen zum Sattel und weiter zur Wallfahrtskirche Maria Hilf, die abgeschieden auf einer Waldlichtung liegt. Leider ist die zugehörige Wirtschaft geschlossen, aber das schöne, gepflegte Gotteshaus mit seinem Gnadenbild war zugänglich. Steil ging es nun auf teilweise unbezeichneten Wegen bergab zum Parkplatz. Auf der Terrasse der Familienferienstätte Lambach des Kolping-Familienferienwerks, ließen die Bergfreunde den erlebnisreichen Tag bei Kaffee und Kuchen ausklingen.