In den ersten Märztagen machten sich sieben Skisportler der DAV Sektion Dingolfing unter Leitung von Ludwig Able auf, ein verlängertes Skitourenwochenende im Sellrain zu verleben. Man startete zeitig, um über München, Garmisch, Zirl nach Praxmar zu fahren, wo man für zwei Nächte Quartier nahm. Nach einem zweiten Frühstück machte sich die Gruppe, zusammen mit etwa weiteren 30 Tourengehern, auf den Weg zum Tagesziel, dem Zischgeles (3005 m). Der Skibergsteigern beliebte Gipfel war nach viereinhalb Stunden erreicht und nach einer ausgiebigen Gipfelbrotzeit ging es an die Abfahrt. Man wählte eine nordseitige Abfahrtsvariante, auf der man noch gut fahrbaren Pulverschnee vorfand. Durch eine schmale Scharte gelangte man zurück auf die Aufstiegsspur, der man bis zu Unterkunft folgte. Am Abend fing es leicht zu schneien an, so dass die Skibergsteiger zwei verschiedene Touren, für verschiedene Verhältnisse planten: die gemäßigte Lampsenspitze und den anspruchsvolleren Oberstkogel.
Am Samstag entschied man sich bei geringer Neuschneeauflage und unverändertem Lawinenlagebericht für den Oberstkogel (2728 m).Zuerst spurte die Gruppe über gemäßigte Hänge, die immer steiler wurden und schließlich in einen steilen, ostseitigen Rücken übergingen, der nur noch zu Fuß mit den Skiern am Rucksack zu bewältigen waren. Als Lohn für den anstrengenden Anstieg hatten die DAVler den Gipfel für sich alleine und fanden auf einem kleinen Sattel knapp unter dem Gipfelkreuz einen schönen Rastplatz. Für die Abfahrt schauten sie sich eine steile, nordostseitige Rinne mit leicht überschneiten Abfahrtsspuren aus. Diese ist auch vom Gasthof aus einsehbar, und wurde auf etwa 35 bis 40 Grad Hangneigung geschätzt, stellenweise waren es sogar gemessene 45 Grad. Für jeden, der gut mit sehr steilem Gelände zurechtkommt, ein Pulverschneetraum!
Am Abreisetag nahmen sich die Sportler noch die Lampsenspitze (2875 m) vor. Dazu stieg man, zusammen mit circa 50 weiteren Skifahrern, auf eingefahrenem Tourengelände ohne Pulverschnee auf. Der Gipfel belohnte mit sehr guter Aussicht bei strahlendem Sonnenschein, die Abfahrt glich einer welligen Skipiste. Eine kurze Einkehr beschloss das gelungene Tourenwochenende.
