Vom 27.04. bis 01.05. unternahmen sechs Mitglieder der DAV-Sektion Dingolfing mehrere Skitouren im Martelltal. Obwohl der Frühling bereits fortgeschritten war, fand die Gruppe unter Leitung von Ludwig Able noch winterliche Verhältnisse vor.
Am Donnerstag um 6 Uhr früh fuhr man in Fahrgemeinschaften über den Reschenpass nach Südtirol, nach fünfeinhalb Stunden war das Martelltal erreicht. Bei leichtem Schneefall stiegen die Bergsteiger, zunächst die Skier tragend, später auf 20 bis 40 cm Neuschnee spurend, in zweieinhalb Stunden die 600 Höhenmeter zur Zufallhütte auf. Am Freitag spurte man, wieder bei Schneefall, mit Hilfe des Kompasses über den Fürkelaferner Richtung Fürkelascharte. Diese konnte wegen Triebschnee-Einwehungen nicht bestiegen werden, so zog man über den flachen Gletscher bis zum nächsten Gletscherbecken weiter. Im frischen Tiefschnee ging es über den flachen Gletscherhang zurück zur Unterkunft
Samstagfrüh stiegen drei Teilnehmer von der Zufallhütte zur Marteller Hütte auf, wo sie dann bis Montag blieben. Die anderen marschierten auf eine unbenannte Kuppe in der Köll Gruppe. Nach einer Abfahrt von 300 Höhenmetern bei feinstem Pulverschnee ging´s dann noch auf die Cima Marmotta (3330 m). Während der Brotzeit genossen die Sportler die überragende Fernsicht auf Brenta, Adamello und Dolomiten. Die Krönung des Tages war eine fantastische Abfahrt bei bestem Winter-Pulverschnee.
Der bekannte Cevedale (3769 m) war das Ziel am Sonntag. Die sieben km lange Route führte über den Zufallferner und durch eine 35 ° steile Gipfelflanke mit zugeschneiten Gletscherspalten, eine Stufe musste mit Steigeisen erstiegen werden. Weiter wurden die Skier zu einer Einsattelung zwischen Cevedale und Zufallspitze getragen und dort schließlich zurückgelassen, um den Gipfel über einen Firngrat zu ersteigen. Die Rundumsicht zu Königsspitze, Ortler, Bernina und Ötztalern war überwältigend. Zwei Teilnehmer erkundeten anschließend noch den Verbindungsgrat zur Zufallspitze, es stellte sich aber heraus, dass diese schwierig abzusichernden Gratstellen in der verfügbaren Zeit nicht machbar waren. So fuhr die Gruppe über den flachen Zufallgletscher ab. Am Montagmorgen lag die Hütte im Nebel und so fiel es nicht zu schwer, die Heimreise anzutreten.