Wenn man über den Reschenpass nach Italien fährt, zweigt auf der Passhöhe bei der Ortschaft Graun das Langtauferer Tal ab. Das Tal kannten wir noch nicht als wir am Donnerstag den 21.03.24 nach Südtirol fuhren. In dem kleinen Dorf Melag, das auf einer Höhe von 1912 m liegt, endet die Fahrstraße. Dort konnten wir die Tourenski anlegen und die Valbenairspitze 3199 m angehen. Doch schon nach 600 Höhenmetern musste wir einsehen, dass an dem Tag der Gipfel nicht zu erreichen war. Das schlechte Wetter, in Form von dichtem Nebel riet uns zur Umkehr. Das war aber nicht weiter schlimm, weil bei der Abfahrt die Melager Alm zur Einkehr einlud. Das Südtiroler Essen ist bei uns genau so beliebt, wie die grandiosen Berge. Als Quartier hatten wir uns einen Bauernhof in dem Weiler Grub ausgesucht. Im Haus Fliri wurden wir herzlich aufgenommen und toll verpflegt. Am Freitag gingen wir direkt von der Unterkunft los und peilten die Mitterlochspitze 3176 m an. Diesmal spielte auch das Wetter mit. Ein sonniger Tag machte uns den Aufstieg zur reinen Freude. Nur das letzte Stück zum Gipfel war ein wenig anspruchsvoll und wir mussten die Ski kurz an den Rucksack schnallen. Die Abfahrt im unberührten Pulverschnee war traumhaft. Am Samstag brachen wir früh auf, wir wollten schon gegen Mittag auf den Gipfel der Valbenairspitze 3199 m sein, denn für den Nachmittag war eine Kaltfront angekündigt. Der Plan ging auf und wir konnten gerade noch bei guter Sicht wieder hinunter schwingen. Wir kehrten wieder in der Melager Alm ein. Der Hüttenwirt empfahl uns, nicht mit dem kostenlosen Bus nach Grub zurück zu fahren, sondern über die Langlaufloipe zu skaten. Mit einem Lächeln und einer Runde Schnaps hat er uns dann verabschiedetet. Er wusste wahrscheinlich schon, dass seine Empfehlung bei ca. 10 cm Neuschnee nicht sehr gut war. Am Sonntagmorgen schneite es leicht. Wir wollten trotzdem noch eine kleine Tour auf den Steinbeiß 2653m gehen. Nach dem Gipfel, der eine Pulverschneeabfahrt bei etwas eingeschränkter Sicht bescherte, kehrten wir noch in der Maseben Alm ein, bevor wir die Heimreise antraten. Ein gebrochener Skistock und ein verlorener Skiteller waren die einzigen Verluste die wir in den Tagen zu beklagen hatten. Auf der Habenseite konnten wir herrliche Skitouren und kulinarische Leckerbissen verbuchen. Es war sicher nicht unsere letzte Exkursion ins Langtauferer Tal, denn es gibt noch viele Gipfel, die wir noch nicht erkundet haben.
