Von 30. Januar bis 1. Februar waren wir den Tuxer Alpen unterwegs. Als Stützpunkt hatten wir uns wieder einmal die Lizumer Hütte ausgesucht. Da es gar nicht mehr einfach ist über ein Wochenende Übernachtungsplätze zu bekommen haben wir den Startpunkt auf einen Sonntag gelegt.
Das Tourengebiet um die Hütte liegt mitten in einem Truppenübungsplatz des österreichischen Bundesheeres. In den vergangenen Jahren war das nie ein Problem, weil dort nur selten geübt oder gar scharf geschossen wird. Heuer war ausgerechnet ein Trupp Gebirgsjäger aus Mittenwald zu Gast in Österreich und nutzte den Übungsplatz.
Vom Lager Walchen aus erreichten wir die Hütte nach einem zweistündigen Aufstieg. Dort legten wir eine kurze Pause ein und stiegen dann weiter auf zum Torjoch auf. Hier kam es zu einer ersten Begegnung mit den Soldaten. Die hatten sich auf dem Joch ein Iglu-Dorf gebaut um dort für mehrere Tage auszuharren. Obwohl die Iglus professionell ausschauten waren wir froh, dass wir zum Übernachten zur behaglich warmen Hütte runterfahren konnten.
Am nächsten Tag wollten wir auf den Geier, der stand schon öfter als Tourenziel auf dem Programm, aber das Wetter war bisher immer dagegen. Diesmal klappte es mit dem Wetter, aber die Rundtour um den Geier konnten wir trotzdem nicht machen, weil der Rückweg über das Klammjoch vom Militär gesperrt war. Um der Sperrung Nachdruck zu verleihen begannen die Gebirgsjäger schon am frühen Morgen, unweit des Jochs mit ihren Schießübungen. Also mussten wir vom Gipfel dieselbe Route wieder runterfahren. Herrlicher Pulverschnee zu den Lizumer Böden entschädigte uns für den Verzicht. Weil noch Zeit war, stiegen wir noch auf den Pluderling für eine zweite Abfahrt.
Am letzte Tourentag wollten wir auf die Torspitze und von dort direkt zum Ausgangspunkt Lager Walchen runterfahren. Als wir auf dem Gipfel ankamen pfiff ein starker Wind, der die geplante Abfahrtsroute über die Westflanke ziemlich abgeblasen hatte. Ob es ein Orientierungsfehler vom Tourenführer war oder ob die Hänge runter zur Vallruckalm einfach zu verlockend waren, lässt sich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Jedenfalls befanden wir uns nach einer rauschenden Abfahrt unten bei der Alm. Die 400 zusätzlichen Höhenmeter die wir dadurch raufspuren mussten, bereute aber keiner.