Farrenpoint, was ist das für ein seltsamer Name, fragt sich mancher Wanderer. Er soll aus dem Alt- bzw. Mittelhochdeutschen kommen und setzt sich aus den Begriffen Farre (Jungstier) und Point (Wiese/Weide) zusammen - die Farrenpoint ist also eine "für Stiere bestimmte Bergweide mit starkem Farnbewuchs" (nach Professor Johann Höfer). Sie liegt im Bayerischen Alpenvorland, genauer im Mangfallgebirge, und eignet sich gerade am Anfang Bergsaison für eine Eingehtour.
Sieben Wanderer der DAV-Sektion Dingolfing hatten sich letzten Donnerstag diesen Wandergipfel zum Ziel gewählt. Von Brannenburg aus marschierte die Gruppe zunächst entlang des Kirchbaches durch Wald Richtung Schlipfgrubenalm. Dabei kam man an einem Bergsturzgebiet aus dem Jahr 1851 vorbei, in dem es vor allem zahlreiche Orchideen zu bestaunen gab. Auf dem Almgelände teilt sich der Weg und zieht in nordwestlicher Richtung über blumenreiche Wiesen und schließlich durch eine bewaldete Steilstufe zu einer Wegekreuzung. Hier beginnt der Gipfelanstieg zur Farrenpoint (1273 m), vorbei an weidenden Rindern, über die Huberalm ging es zum großen, hölzernen Gipfelkreuz. Nach guten zwei Stunden war es nun Zeit für eine Rast, um die großartige Aussicht zu genießen. Im Norden öffnete sich ein herrlicher Blick ins Alpenvorland, im Süden war der Wendelstein mit seinen Trabanten zum Greifen nahe und in östlicher Richtung fesselten die Felsbastionen des Zahmen und Wilden Kaisers die Blicke. Die Bergfreunde konnten sich kaum sattsehen und genossen Ausblick und Sonnenschein gleichermaßen. Der Abstieg erfolgte zunächst auf dem Aufstiegsweg, um sich dann nach Süden zu wenden und über blühende Almwiesen zur Schuhbräualm zu führen. Nach einer Stärkung im schattigen Biergarten folgten die DAVler einer gut ausgebauten Almstraße ins Tal.