Der Gibacht ist ein Bergstock im oberen Bayerischen Wald, der die Verbindung zwischen Bayerischem und Oberpfälzer Wald herstellt. Er schmückt sich mit gleich vier Gipfeln, dem Reiseck, dem Tannenriegel, dem Kreuzfelsen und dem Cerchov (1046 m), der schon auf der Tschechischen Seite liegt.
Trotz einer nur mäßigen Wetterprognose machten sich sechs Wanderfreunde von der DAV Sektion am Samstag auf den Weg, um diesen relativ unbekannten Berg zu erkunden. Von Lixenried ging es zunächst steil hinauf zum Felsenlabyrinth, mit seinen großen, teils stark bemoosten Felsen. Zwischen Gesteinsblöcken und durch enge Schlupflöcher galt es den Pfad zu finden, ehe man das spannende Gelände hinter sich lassen musste. Nun ging es auf bequemen Waldwegen weiter, noch eine kurzer, steiler Aufschwung und man hatte die Lichtung mit der Hütte am Dachsriegel erreicht. Das nächste Ziel war das Reiseck, das mit seinem gläsernen Gipfelkreuz, geschaffen von Ralph Wenzel, und einem schönen Ausblick auf Furth im Wald, punkten konnte. Während das Tal schon in der Sonne lag, führte die Wanderung
weiter aufwärts, direkt in die Wolken, doch auch die starke Feuchte, die auf Gräsern und Zweigen in dicken Tropfen niederschlug, hatte ihren Reiz. Der nächste Halt war auf dem Tannenriegel, beim Leuchtturm der Menschlichkeit, der der Versöhnung zwischen Völkern und der verschiedenen Religionen gewidmet ist. Hier blickt man hinaus in die Weite des oberpfälzischen Hügellandes. Weiter ging es nun zum höchsten Punkt der Tour, dem Kreuzfelsen (938 m), der von einem großen Holzkreuz gekrönt ist und den man auf einem kurzen, gesicherten Steig erstieg. Die Gruppe entschied sich, auch noch den Drei-Wappen-Felsen mitzunehmen und so marschierte man weiter Richtung tschechische Grenze. Bei einer Unterstellhütte direkt an der Grenze sind hier die Wappen des Churfürstentums Bayern, des Königreichs Böhmen und des Herzogtums Pfalz mit der Jahreszahl 1766 eingemeißelt. Zügig wanderte man nun bei sich aufhellendem Wetter weiter, vorbei am Pfennigfelsen, zum Berghof Gibacht. In der geschmackvoll renovierten Gaststube gönnte man sich eine gemütliche Rast. In der Zwischenzeit konnte sich die Sonne durchsetzen und der Abstieg über den aussichtsreichen Burgstall erfolgte bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel.