Für das vergangene Wochenende war die Wettervorhersage so gut, daß wir uns endlich zum lang ersehnten Klettern ins Gebirge wagen konnten.
Das erste Ziel der 10 JDAV-ler war ein wunderbarer Klettergarten in Brand bei Ruhpolding.
Reibungsplatten mit mäßiger Neigung boten uns ideales Trainingsgelände um neben einigen Touren, die die Leiter als Top-Rope Routen für die Jugendlichen vorbereiteten, auch die klassischen Anforderungen des alpinen Kletterns und Mehrseillängen zu üben. Dazu gehören u.a. Seilgeländer, Standplatzbau, Nachsichern, Umbauen des Standplatzes zum Abseilen, natürlich das Abseilen selber und das Aufklären über alpine Gegebenheiten und Besonderheiten gegenüber dem Klettern in der Halle.
Anschliessend ging es weiter ins Pinzgau. Dort übernachteten wir auf der Gotthardtalm direkt unter den Leoganger Steinbergen. Schnell war klar, daß es unter den Kletterneulingen auch potentielle Schwammerl- und Blaubeerensucher gab. Und so konnten wir beim Abendessen nicht nur eine riesige Portion Spagetti mit Bolognese-, sondern auch mit frischer Steinpilzsauce verzehren. Als Nachspeise reichten ein paar ganz eifrige Finder sogar noch frische Heidelbeeren.
Am nächsten Morgen gab es frische Milch und so gestärkt, die Hütte wieder gereinigt, den Kletterrucksack gepackt, ging es weiter Richtung Wilder Kaiser, dem Paradies für Kletterer jeder Schwierigkeitsstufe schlechthin.
Unser Ziel war die Multerkarwand über Scheffau, ein wunderbarer neuer alpiner Klettergarten am Fuße des Treffauers. Die Routen verlaufen oft über schöne, wasserzerfressene Platten, sind sehr gut mit Bohrhaken abgesichert und liegen meist zwischen dem 4. und 7.ten Schwierigkeitsgrad. Nach einer Zustiegszeit von 1 ¾ Stunden und 650 Höhenmetern waren wir am Fusse der Kletterwand angelangt.
Hier war nochmal jeder Einzelne so richtig gefordert, denn neben den Kletterrouten ist das Gelände einfach alpiner, die absolute Höhe eine ganz andere als in der Halle oder in einem Klettergarten "neben der Straße" und die Teilnehmer mußten lernen sich auf diese weiteren Aspekte des Kletterns einzulassen und sicherheitstechnisch auseinander zu setzen. Weil es soviel zu Klettern gab und wir alle großen Spaß an den Wasserrillen und Routen hatten, verging die Zeit natürlich viel zu schnell.
Hungrig und durstig machten wir uns nach vier Stunden Kletterei an den Abstieg und belohnten uns für das tolle Wochenende vor der Heimfahrt bei einer Einkehr in der gemütlichen Wegscheidalm mit Kuchen, Apfelstrudel und Kaiserschmarrn.
Einstimmiges Fazit:
Es war tolles Kletter-Wochenende, lehrreich, aber auch mit viel Gaudi, gutem Essen,
guter Stimmung und ganz hoher Motivation für weitere alpine Unternehmungen mit der JDAV.