Bei schönstem Spätsommerwetter machten sich 6 DAV-Miglieder auf den Weg nach Marktschellenberg um den Untersberg über die Kletterroute " alte Südwand" zu besteigen. Dieser über 100 Jahre alte Klassiker zieht sich über 13 Seillängen bis zum Schwierigkeitsgrad 4- durch die steile Südwand des Untersbergs. Vom Parkplatz ging es in einer Stunde durch den schattigen Laubwald auf die Almfläche des Scheibenkaser. Hier konnte man bei einer kleinen Rast den Routenverlauf durch die Wand gut einsehen. In einer weiteren Stunde ging es durch steiles Schrofengelände zum Einstieg. Bereits die erste Seillänge durch herrlich rauen festen Fels hatte am Ende mit dem sogenannten "Wuzelriss" eine spannende Stelle. In nicht gerade eleganter Klettertechnik muss man sich hier über einen Aufschwung geradezu rüberwuzeln. Nach einer einfachen Seillänge folgt eine sehr glatte Rissverschneidung im 4. Grad. Über Bänder und Platten führte die Route zur Schlüsselstelle, einer sehr engen Kaminverschneidung. Hier galt es die beste Variante zu finden um nicht mit dem Rucksack am Rücken im Kamin stecken zu bleiben. Die letzten beiden Seillängen führten im Schrofengelände zum Gipfel und der verdienten Brotzeit. Nachdem das Stöhrhaus bereits wegen Renovierungsarbeiten geschlossen hatte machte man sich direkt auf den zweistündigen Abstieg. Konnte man beim Aufstieg noch einen Gänsegeier beobachten, so war es beim Abstieg ein Adler, der in der Thermik der Südwand seine Kreise zog.
