Die diesjährige Sommerausfahrt der JDAV führte die Jugend in die wunderbare Bergwelt der Stubaier Alpen. SiebenDAV-ler starteten gleich nach der Zeugnisausgabe nach Gries bei Längenfeld im Ötztal um auf die auf 2362 Meter hoch gelegene Winnebachseehütte aufzusteigen.
Leider hatte es der Wettergott am Freitag nicht so gut gemeint und der Aufstieg, mit schwerem Gepäck für die nächsten Tage musste bei leichtem Regen bewältigt werden. Dies tat aber der Stimmung und Vorfreude auf die kommenden Tage keinen Abbruch und auch der nette Empfang der Wirtsleute lies das bisschen Regen gleich wieder vergessen.
Da der Samstag noch stark wolkenverhangen war, entschied sich die Gruppe für eine kurze, aber durchaus anspruchsvolle Eingehtour auf den Gänsekragen. Der Weg führte nach einer Querung in steilen Serpentinen, anschliessend über ausgesetzte Felsbänder und Schrofengelände, sowie zuletzt über große Felsplatten steil zum Gipfelkreuz auf 2914 m. Schon am frühen Nachmittag war man, gerade rechtzeitig bevor es wieder zu regnen anfing, zurück auf der warmen und gemütlichen Hütte.
Den verregneten restlichen Nachmittag verbrachte die Gruppe mit Kartenspielen. Vor dem Abendessen bereitete man die für den Sonntag geplante Hochtour auf den "Hohen Seeblaskogel" vor. Der Wetterbericht versprach gutes Bergwetter und somit sollte der Jugendgruppe der erste Dreitausender sicher sein.
Der Sonntag startete dann tatsächlich mit Sonnenschein und die motivierten Jugendlichen machten sich mit ihrer DAV Jugendleiterin auf den Weg. Zuerst ging es Richtung Osten zum Gletschersee des Bachfallenferner. Dort zweigte man Richtung Norden ab und stieg steil im Kar hoch bis man den Übergang zum Grünen Tatzen Ferner erreichte. Da es die letzten Tage viel Niederschlag hatte gab es bereits ab 2900 hm immer wieder Schneefelder. Bei der Firnfeldüberquerung hatte die Gruppe mit ca. 40 cm nassen Neuschnee zu kämpfen. Endlich stand man vor dem Gipfelaufbau und in leichter Blockkletterei über den Ostgrat erreichte die Gruppe nach 3,5 Stunden Aufstieg das Gipfelkreuz vom "Hohen Seeblaskogel" 3235m - der erste Dreitausender für die Jugendlichen vom DAV Dingolfing. Sogar der Hüttenwirt trug beim Abendessen zur Feier dieses Ereignisses bei und verwöhnte das Team mit Suppe, Schweinsbraten und zur Nachspeise Palatschinken!
An diesem Tag waren dann auch alle sehr pünktlich um 22 Uhr im Schlaflager, denn für den nächsten und letzten Tourentag hatte man sich mit dem "Breiten Grieskogel", einen weiteren Dreitausender und die Paradetour im Tourenbereich der Winnebachseehütte ausgesucht. Bei gutem Firn - und davon war genug da - ist dies eine verhältnismässig leichte Hochtour. Trotzdem dürfen die Gefahren von Gletscherspalten und Wetter nie unterschätzt werden. Darum waren an diesem Tag, Klettergurt, HMS-Karabiner, Seil und Pickel mit in den Rucksäcken. Der Weg führte zuerst Richtung Zwieselbachjoch. Kurz vor dem Übergang zweigte man dann nach links ab Richtung Grieskogel. Eine kurze Rast wurde genutzt um die Klettergurte anzulegen. Bevor die JDAV-ler dann zum Ersten mal in den Gletscher querten wurden alle in einem Abstand von ca. 4-5 Meter ins Seil eingebunden. So gesichert überwand man die steile Gletscherstufe um dann wieder über den teilweise aperen Felsrücken den höchste Punkt des Breiten Grieskogel mit 3287m zu erreichen. Die Gruppe schaffte somit sogar noch einen zweiten Dreitausender und wurde auch mit einem tollen 360° Blick in die Stubaier und Ötztaler Alpen belohnt. Schon geübt im Firnschnee gehen ging es an diesem Tag rasch bergabwärts und nach einer Gesamtgehzeit von knapp 6 Stunden war die Hütte wieder erreicht.
Dort stärkte sich die JDAV Mannschaft, bedankte sich bei den Wirtleuten für das gute Essen und die Beherbergung und machte sich auf den Abstieg nach Gries. Spät am Abend erreichten die JDAV-ler nach vier abwechslungsreichen, unvergesslichen Bergtagen und den ersten Dreitausendern im "Bergsteigerbuch" gesund und wohlbehalten Dingolfing.