Von der Sektion Dingolfing des Deutschen Alpenvereins wurde kürzlich ein Alpin-Kletterkurs in drei Abschnitten durchgeführt. Vier Teilnehmer trafen sich abends zum Theorieteil in den Schulungsräumen der Dingolfinger Kletterhalle. Zwei Fachübungsleiter Bergsteigen besprachen am ersten Abend mit den Kursteilnehmern die Ausrüstung und zeigten die verschiedenen Knoten. Außerdem wurden alle Techniken besprochen, die nötig sind, um sich in eingerichteten Kletterrouten sicher fortzubewegen. Einige hatten bereits Erfahrung im Klettern in der Halle, andere waren vollkommene Neulinge. Deshalb wurde am zweiten Abend in der Kletterhalle sowohl im Toprope als auch im Vorstieg geklettert. Toprope heißt, das Seil wird im Umlenkhaken am höchsten Punkt der Route eingehängt und somit der Kletterer von oben gesichert. Dies ist für Anfänger die sicherste Art zu klettern. Als nächster Schritt stand dann der Vorstieg auf dem Ausbildungsplan. Hier steigt ein Kletterer vor und hängt das Seil in den verschiedenen Zwischensicherungen ein, wobei er von seinem Partner von unten gesichert wird. Für alle Teilnehmer neu war das Abseilen. Durch ein Podest an der Kletterwand der DAV-Halle konnte diese spezielle Technik, die allen viel Spaß machte, ausprobiert werden. Durch intensive Betreuung der "Kletter-Anfänger" war gewährleistet, dass alle Kurstteilnehmer am dritten Tag draußen am Felsen üben konnten. Der DAV hat dafür ein sehr gut gesichertes Klettergelände in Mitterfels eingerichtet. Hier stellten die Hallenkletterer die Unterschiede zwischen der Halle und dem echten Felsen fest. An dieser Felswand sind zwar auch Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden eingerichtet, aber manchen Hallenkletterern fehlten dann doch die bekannten farbigen Griffe. Auch musste jeder für sich erst einmal im Kopf damit zu recht kommen, dass man nicht jedem Tritt und jeder Felsnase unbegrenzt das eigene Gewicht zutrauen konnte. Ab und zu löste sich ein vermeintlich guter Griff ab und dann hieß es auf den Sicherunspartner vertrauen. Doch gerade dieses lebenswichtige Sichern wurde unter der Aufsicht der beiden Übungsleiter gut eingeübt. Auch die verschiedenen Abläufe mit den entsprechenden Komandos, die notwendig sind, um einen Standplatz aufzubauen oder für das Bewältigen von Routen mit mehreren Seillängen, forderten alle Teilnehmer gleichermaßen. Am Ende des Tages war man sich einig, dass dieser Kurs eine wichtige Voraussetzung ist, für den Wechsel vom Klettern in der Halle hin zur echten Felswand. Die Schulung zeigte auf, wie wichtig es ist, die Sicherungsabläufe zu automatisieren, denn Klettern erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Verantwortung sowohl für sich als auch für den Seilpartner. Mit der richtigen Einstellung ist dies jedoch für jedermann erlernbar und ein toller Freizeitsport für Geist und Körper