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Großlitzner und Seehornüberschreitung

vom 09.08. bis 11.08.2019

09.08.2019

Tourenleiter: Haslbeck Ludwig
Teilnehmer: 5

Am 09. August machten wir (eine Frau und vier Männer) uns auf nach Vorarlberg. Über die Silvrettahochalpenstraße fuhren wir zum Vermuntstausee, von dort stiegen wir in knapp zwei Stunden zur Saarbrücken Hütte auf. Die Hütte thront wunderschön gelegen über den See und diente uns für das Wochenende als Stützpunkt. Für den Samstag hatten wir die Überschreitung des Großlitzner und des Seehorn geplant. Beide Berge sind knapp über 3100 Meter hoch und bieten alles was man sich für eine interessante Hochtour wünscht, schöne Kletterei im festen Fels, luftige Grate und Gletscherpassagen. Das Wetter bereitet uns aber noch ein wenig Sorge, fast stündlich änderte sich die Prognose, schließlich einigten wir uns auf die vom Hüttenwirt favorisierte Variante der Schweizer Meteorologen, die zwar Bewölkung aber keinen Regen vorhersagte. Noch bei Dunkelheit starteten wir am nächsten Morgen um 5 Uhr. Der markierte Weg hinauf zum Litznersattel war mit Hilfe der Stirnlampen leicht zu finden. Auf dem Sattel angekommen konnten wir den Sonnenaufgang bewundern. Jetzt galt es die richtige Einstiegsrinne zu finden, die über die Reste des Glöttergletscher auf den Verbindungsgrat zwischen Großlitzner und Winterberg führt. Im zweiten Anlauf gelang das auch. Nachdem wir die schuttrige Rinne durchstiegen hatten konnten wir im festen Granit auf den Vorgipfel des Großlitzner klettern. Eine kurze Abseillänge führt dann hinunter zum Einstieg auf den Hauptturm. In schöner Kletterei mit luftigen Hackenabständen ging es auf den Gipfel. Wir hatten natürlich ein Topo von der Kletterei dabei aber wir dachten entweder der Topozeichner war an einem anderen Berg oder wir sind am falschen Berg. Auf dem Gipfel konnten wir uns vergewissern das wir richtig waren:. Der erste Höhepunkt war erreicht aber wir hielten uns nicht lange auf weil ein paar Regentropfen zum weitergehen mahnten. Über vier Seillängen mussten wir jetzt zur Seehornscharte abseilen. Dort begann der vielleicht schönste Abschnitt der Tour. In leichter Kletterei, die keine Seilsicherung verlangte, ging es über den Südwestgrat hinauf zum großen Seehorn. Bei der Gipfelrast konnten wir in der Umgebung einige Gipfel wie den Piz Buin, Piz Bernina, Piz Roseg und Piz Palü ausmachen, die wir schon von früheren Besteigungen her kannten. Danach machten wir uns für das Abseilen hinunter auf den Seegletscher fertig. Acht Abseilstände sind hier in die glatte Wand gebohrt. Da wir zwei Seile dabei hatten konnten wir die Abseilpiste recht flott bewältigen. Auf dem Gletscher angekommen, der auf der schweizerischen Seite des Berges liegt, zogen wir die Steigeisen an und stiegen hinunter zur Seelücke über die wir wieder österreichisches Terrain erreichten. Nach neun abwechslungsreichen zum Teil fordernden Stunden erreichten wir wieder die Saarbrückner Hütte. Am Sonntag konnten wir lange ausschlafen bevor wir bei schönstem Wetter abstiegen und mit tollen Erinnerungen im Gepäck die Heimreise antraten