150-jähriges Jubiläum des DAV
100-jähriges Jubiläum der JDAV
25-jähriges Jubiläum der Sektion
Ein dreifacher Grund zum Feiern
Drei Jubiläen, eine Festveranstaltung.
Die Sektion Dingolfing des Deutschen Alpenvereins (DAV) hatte am Samstag (4. Mai 2019) mehrfachen Grund zum erfolgreichen Rückblick. Entsprechend ausgiebig wurde im Kolpinghaus gefeiert.
Dreifacher Grund zum Feiern ist für eine Institution schon etwas Besonderes. Für die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins im Landkreis treffen drei Jubiläen zusammen: 150 Jahre Deutscher Alpenverein, 100 Jahre Jugend im Deutschen Alpenverein und 25 Jahre Sektion Dingolfing. Genauer gesagt, gibt es naturbegeisterte Bergsteiger im Landkreis schon seit 43 Jahren, eine eigene Sektion wurde aber 1993 gegründet.
Größter Bergsportverband
"Gegenwart trifft Vergangenheit" unter diese Überschrift stellte Vorsitzender Günther Frankl seine Festrede. Er unternahm mit seinen Zuhörern eine gedankliche Reise von den Anfängen des Deutschen Alpenvereins bis zu seinem heutigen Angebot und seinem Selbstverständnis. Dabei war diese Jubiläumsfeier beinahe auf den Tag genau getimt. Denn es war am 9. Mai 1869, als in der „Blauen Traube“ in München“ ein Zusammenschluss der Bergfreunde als bildungsbürgerlichere Verein aus der Taufe gehoben wurde. Das war damals noch kein Breitensport, wie Frankl verdeutlichte. Denn nur wenige konnten sich das Bergsteigen leisten und nur wenige hatten auch Urlaub.
Mittlerweile sei der DAV der größte Bergsportverband der Welt. „Über 350 Sektionen bieten die ganze Welt des Bergsports, für alle Bedürfnisse und Niveaus“, betonte Frankl. Naturliebhaber und Wanderer fühlten sich beim DAV genauso wohl wie Kletterer oder Skitourengeher, Einsteiger genauso wie geübte Bergsportler. Menschen stiegen seit vielen hundert Jahren auf die Berge. So viele Bergsportler wie heute habe es allerdings noch nie gegeben. Und noch nie habe die Begeisterung für den Bergsport in so unterschiedliche Gesellschaftsschichten und Altersgruppen hineingewirkt. Deshalb gebe es immer mehr und immer unterschiedlichere Ansprüche und Bedürfnisse. Aber wohin führe die Entwicklung? Der DAV beobachte die Bergsportszene genau, erarbeite innovative Konzepte und setze diese mit zeitgemäßen Mitteln um.
Günther Frankl führt die Sektion seit fünf Jahren. Sein Vorgänger war Helmuth Strebl, der die Sektion 2007 übernahm. Gründungsvorsitzender war Fritz Gangkofner. Sowohl Strebl als auch Gangkofner beleuchteten die Aktivitäten der Sektion unter ihrer jeweiligen Führung. Dabei wurde deutlich, dass sich Mitgliederzahl und Angebot kontinuierlich ausgeweitet haben.
Fritz Gangkofner erinnerte an die Gründung der Sektion Dingolfing im November 1993 im damaligen Fortuna-Stüberl in der Bahnhofstraße. Dem Vorstand gehörten damals neben Gangkofner selbst Joachim Herold und Schatzmeister Christa Schönfelder an. 48 Gründungsmitglieder habe die Sektion seinerzeit umfasst und ab diesem Zeitpunkt habe es zwischen 20 und 40 Aktivitäten pro Jahr gegeben. Doch schon 14 Jahre vorher habe er die DAV-Gruppe geleitet, damals noch als Untergruppe Dingolfing der Sektion Landshut. Gangkofner zeigte in seinem Rückblick Bilder von Wanderungen, Gletscher und Radtouren, von Hüttenerlebnissen und auch so manches Gipfelfoto wurde gezeigt. Gangkofner berichtete auch von seinen erfolgreichen Bemühungen um eine eigene Kletterhalle. „Wir haben den DAV, die Sektion Dingolfing nicht nur gegründet, wir haben den DAV gelebt“, schloss Gangkofner.
Helmuth Strebl, Vorsitzender von 2007 bis 2014, berichtete über die Entwicklung der Sektion in dieser Zeit. Bewährtes erhalten, Notwendiges entwickeln, sei das Leitmotiv gewesen. Der Zeitgeist habe neue Sportarten wie die Ski- und Gletschertouren, Klettersteige, Mountainbike, Kletterhalle, Schneeschuhtouren gebracht und das Seniorenprogramm sei erweitert worden. Die Stadt habe die Umwandlung von der Kletterwand zur Kletterhalle und schließlich zum Kletterzentrum ermöglicht. Die Entwicklung zum Zweckbetrieb Klettern habe zur Aufgabenerweiterung geführt sowie zu noch mehr Verantwortung in der Sektionsführung und Aktiven-Struktur.
Konrad Widl, Jugendleiter, berichtete über die Entwicklung der Jugend im Alpenverein. Seit 1919 habe sich viel getan. Heute sei die Jugend-DAV ein moderner, zukunftsorientierter Jugendverband, der für Gemeinschaft, Toleranz und Nachhaltigkeit steht. Aber vor allem gerne in den Bergen unterwegs ist. Die Jugendgruppe der Sektion Dingolfing sei am 20. März 1997 mit zwölf anwesenden Jugendlichen gegründet worden. Die ersten Jugendleiter seien Christine und Lothar Christoph gewesen. Nach und nach sei die Jugendabteilung gewachsen, Jugendleiter und Betreuer seien hinzugekommen. Heute gebe es drei Jugendgruppen, die wöchentlich trainieren mit einer Gruppengröße zwischen zehn und 28 Kindern im Alter von acht bis über 20 Jahren. Die Kinder kämen aus dem ganzen Landkreis. Es gebe 110 Gruppentrainings im Jahr mit einem Aufwand von rund 600 Stunden für die Leiter.
Die Grußworte
MdL Dr. Petra Loibl bezeichnete in ihrem Grußwort die Alpen als Anzeiger des Klimawandels. Der DAV sei Teil derjenigen, die darauf reagieren. Der DAV wandere nicht nur in dieser schönen Landschaft, sondern setze sich für die Belange der Natur ein.
Landrat Heinrich Trapp sprach den Verantwortlichen ein Kompliment für die Arbeit der vergangenen 25 Jahre aus. Der Verein sei ein gemeinschaftsbildender Faktor und fördere die Jugend.
Dritter Bürgermeister Michael Rieger erinnerte an Luis Trenker, der für ihn die erste Begegnung mit den Bergen gebracht habe.
BLSV Bezirksvorsitzender Udo Egleder sagte, der DAV bringe die Menschen dazu, sich zu bewegen, die Natur zu schützen und die Freizeit sinnvoll zu nutzen.
Die Geehrten
MdL Dr. Petra Loibl ehrte die beiden Ehrenvorsitzenden Fritz Gangkofner und Helmuth Strebl sowie die Ehrenmitglieder Joachim Herold, Peter Herrmann, Christa Schönfelder und Brigitte Meier.
BLSV-Bezirksvorsitzender Udo Egleder überreichte die BLSV-Ehrennadel (BSj) an Ludwig Able (15 Jahre), Birgit Rudolph (15), Konrad Widl (zehn), Karin Awdejew (fünf), Margarethe Drexler (fünf), Korbinian Inderwies (fünf) und Luis Wick (fünf).
Die Verdienstnadel des BLSV überreichte Egleder für 25-jährigen aktiven Dienst an Konrad Ernst, Fritz Gangkofner, Maria Gangkofner, Joachim Herold, Kristine Herold, Georg Meier, Brigitte Meier, Christa Schönfelder, Helmuth Strebl; für 20-jährigen aktiven Dienst an Anton Hibler und Peter Herrmann; für 15-jährigen aktiven Dienst an Hans Winbauer sen.; für 10-jährigen aktiven Dienst an Elfriede Hibler, Marlene Killesreiter, Dieter Nennertheim und Konrad Widl.
An den Vorsitzenden Günther Frankl überreichte Egleder die Ehrengabe des BLSV-Bezirks.
Bericht zur Festveranstaltung
Dingolfinger Anzeiger
Redakteur Winfried Walter
Ausgabe 07.05.2019