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Drei Skitouren im Ammerwald

vom 02.02. bis 04.02.2018

02.02.2018

Tourenleiter: Able Ludwig
Teilnehmer: 10

Das erste Februar-Wochenende nutzten zehn Tourengeher der DAV-Sektion Dingolfing unter der Leitung von Ludwig Able zu einer dreitägigen Ausfahrt in den Ammerwald. Vom Sägertal Parkplatz (990 m) startete man Richtung Ammergauer Hochplat-te (2079 m). Die Wegstecke betrug etwa 10 km und mit zwei Gegenanstiegen waren ca. 1500 Hm zu bewältigen. Zuerst ging es den Sägerbach entlang, anschließend in den tief einge-schnittenen Hasentalgraben bis zum Lösertaljoch - das alles bei bestem Pulverschnee. Bei einer Pause orientierten sich die Skibergsteiger und besprachen den weiteren Anstieg. Zu-nächst fuhren sie ungefähr 100 Hm ins "Beinlandl" ab, um schließlich am Schlössel vorbei durch den Wilden Freithof zum Vorgipfel aufzusteigen. Von hier zieht ein scharfer, drahtseilgesicherter Grat zum Gipfel. Leider schaute das Seil nur knappe 15 cm aus der dachgiebelförmigen Überwech-tung, so dass ein Übergang bei einer beidseitigen Absturzhö-he von 200 m als zu gefährlich erachtet wurde. Die folgende Abfahrt aus 2000 m Höhe bei 10 bis 20 cm Pulverschnee war ein Genuss. Den ungemütlich schmalen Hasengraben umging man durch einen weiteren Aufstieg zur Scheinbergspitze und eine gut eingefahrene Abfahrt, die schon an eine Piste erinnerte. Nach 8 ½ Stunden ging der erste Tourentag im Hotel Ammerwald zu Ende.
Wegen der vorhergesagten ungünstigen Witterung wählte man für den nächsten Tag die kurze, ungefährliche Tour zur Weit-alpspitz (1870 m) zum Ziel. Am Morgen marschierte die Gruppe gemütlich durch den Talgrund, an der Ammerwaldhütte vorbei, über einen flachen südostseitigen Rücken hinauf zur Weitalm. Hier fing es leicht zu schneien an, aber dies störte nicht weiter, da eine seichte Spur von Vorausgehenden zum Gipfel führte. Nach der Brotzeit fuhr man bei gutem Schnee bis ins Almgelände und schließlich im angrenzenden lichten Hochwald auf einem tragenden Harschdeckel ins Tal ab. Bei der Einkehr auf der Ammerwaldalpe gab die Wirtin bereitwillig über wei-tere Touren Auskunft.
Weil die Lawinengefahr gering war, und damit die Bedingungen für eine sehr steile Tour günstig, entschied man sich am Sonntag für den Aufstieg zum Westlichen Geierkopf. Durch Bergwald und auf einem lichten Rücken stieg man zum Ammer-waldloch auf. Anschließend führte der Weg durch einen sehr steilen Latschengürtel zu einem Kar, das im letzten Stück ca. 40 Grad Hangneigung aufwies. Die letzten 200 Hm wurden mit etwa 30 Kickkehren bewältigt. An einer schmalen Rinne gab es erstmal eine Brotzeit, ehe man die letzten 60 Hm, die sich am Schluss über 50 Grad aufsteilten, mit den Skiern am Rucksack hinaufstapfte. Von der Wechte, die die Rinne ab-schloss, waren es dann nur noch 150 bequeme Höhenmeter zum Gipfel. Bei der Abfahrt konnte man sich wiederholt freie Tiefschneehänge aussuchen und auch die Abkletterei in der steilen Rinne gestaltete sich problemlos. Auf der Ammerwald-alm fand das erlebnisreiche, verlängerte Skitourenwochenende sein Abschluss.