Für das Wochenende vom 06.-08. Juli stand die Besteigung der Hohen Wilde am Programm. Die Hohe Wilde ist 3461m hoch und der Paradegipfel am Gurgler Kamm. Am Freitag also machten sich vier Bergsteiger der Sektion Dingolfing auf den Weg ins Ötztal, nach Obergurgl. Dort wurde das Auto geparkt und gemütlich in 2 Std. zur Langtalereckhütte aufgestiegen. Wie mit dem Wirt im Vorfeld bereits ausgemacht, konnten hier die schweren Rucksäcke erleichtert werden. Die restliche Ausrüstung wurde mit dem Lastenlift weiter zum Hochwildehaus gebracht. Mit nun leichtem Gepäck wurde der Weiterweg über den Schwärzekamm Klettersteig eingeschlagen. Dieser herrliche und nicht zu schwere Panoramaklettersteig bietet sehr schöne und abwechslungsreiche Kletterei sowie wunderbare Aussichten auf die umliegenden Dreitausender und deren Gletscher. Das gemeldete Regenwetter blieb Gott sei Dank aus. Nach weiteren 1,5 Std. erreichten die vier wieder den Normalweg und kurz darauf das Hochwildehaus in dem Übernachtet wurde - gemütlicher Hüttenabend in geselliger und ausgelassener Runde inclusive.
Für den Samstag war ein kleines Zwischenhoch gemeldet und so machten sich alle voller Vorfreude zeitig in der Früh auf den Weg. Nach gut einer halben Stunde wurde bei Sonnenschein der Gletscher erreicht und die Gletscherausrüstung angelegt. Mit zunehmender Zeit und Höhe setzte allerdings dichte Bewölkung um die hohen Gipfel ein. Bei immer schlechter werdenden Sichtverhältnissen musste die geplante, anspruchsvolle Überschreitung von Nord- und Südgipfel der Hohen Wilde verworfen werden. Neues Ziel war nun das Erreichen des 3461m hohen Nordgipfels. Nach gut vier Stunden Gehzeit saßen alle bei angenehme Temperaturen und fast Windstille am Gipfel weshalb die Gipfelpause etwas länger wurde. Diese wurde auch genutzt um die Tourenplanung den aktuellen Wetterverhälltnissen anzupassen. Um nicht auf dem gleichen Weg wieder absteigen zu müssen, wurde noch die Überschreitung des am Weg liegenden Annakogel vorgeschlagen und einstimmig beschlossen. Also, auf zum Annakogel! In leichter Kletterei über den kurzen Südgrat erreichten alle zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht den 3336m hohen Gipfel. Dieser "Umweg" war mehr als nur eine Alternative. Da waren sich alle einig. Beim Abstieg über den Normalweg traf man wenig später wieder auf den bereits von Aufstieg bekannten Weg. Zurück auf der Hütte wurde nochmal eine längere Rast eingelegt. Ausgeruht und frisch gestärkt war der weitere Abstieg zur Langtalereckhütte gleich geschafft und es stand einem weiterem gemütlichen Hüttenabend nichts mehr im Weg.
Am Sonntag war Heimreisetag. Doch so ganz ohne wollte auch niemand. "A bisserl wos mach ma scho bevor ma foahn!" Also, nach kurzer Wetterinfo beim Wirt, beschloss man den in Talnähe und am Weg gelegenen Obergurgler Klettersteig noch zu gehen. Dieser ist nur etwa eine Stunde lang, super Spektakulär angelegt und mit B/C nicht zu schwer. Der ideale Tourenabschluss also.
Alles in Allem Erlebten alle, bei etwas durchwachsenem Wetter, drei herrliche Tage mit sehr schönen Touren auf der stillen Seite des Ötztals (zumindest im Sommer). Da waren einige nicht zum letzten Mal. Auch die beiden Stützpunkte ließen keine Wünsche offen.