Die Kramerspitze gehört geographisch zu den Ammergauer Alpen. Man erreicht sie am besten von Garmisch-Partenkirchen aus. Der Berg ist auch für sich betrachtet nicht besonders spektakulär, dafür bietet er aber Ausblicke auf Garmisch hinunter und auf das gegenüberliegende Wettersteinmassiv mit Zugspitze, Waxenstein und Alpspitze die ihresgleichen suchen. Man muss diesen Berg eigentlich irgendwann mal gemacht haben.
Am letzen Samstag um 6 Uhr in der Früh machten sich sechs Mitglieder des DAV Dingolfing - drei Damen und drei Männer - auf den Weg in die Alpen. Am Parkplatz vor dem Gasthof Almhütte, oberhalb von Garmisch, wurden die Fahrzeuge abgestellt. Nun konnte es los gehen. Die ersten 20 Minuten folgte man auf ebener Strecke dem Kramerplateauweg, dann zweigte eine Forststraße nach links ab und führte steil nach St. Martin empor. Vor dort aus öffnete sich der Blick zum Wettersteinmassiv. Weiter ging es auf dem Weg-Nr. 255, der nun schmäler wurde und im Zickzack durch schönen Mischwald nach oben führte. Unterwegs kam man an einer Felsenkanzel mit kleiner Aussichtsplattform vorbei. Es folgte der Kramersteig. Der Steig wurde immer schmäler, teilweise auch felsiger, aber nie schwierig. Schließlich erreichte man auf etwa 1.720 m einen Bergkamm und genoss nicht nur die herrliche Aussicht südlich auf Zug- und Alpspitze, sondern auch die Blicke in nördlicher Richtung, die einem bisher verwehrt blieben. Von dort grüßten der Vordere Felderkopf, die Notkarspitze, das Ettaler Mandl und das Estergebirge. Der Steig führte weiter über eine schattige Nordflanke und eine leichte Felspassage hinauf. Nach dreieinhalb Stunden Gehzeit und rund 1.250 Höhenmetern stand man auf der Kramerspitze und bestaunte die phänomenale Aussicht, nicht nur auf Garmisch-Partenkirchen und das Wettersteinmassiv. Der Blick reichte vom Karwendel, dem Walchen-, Staffel-, Starnberger- und Ammersee zu den Ammergauer- Lechtaler- und Mieminger Bergen. Nach einer ausgiebigen Gipfelpause wurde der Abstieg über den südlichen Teil des Kramersteigs in Angriff genommen. Nach 50 Minuten und zwei Stellen mit Seilversicherungen erreichte man die wegen ihres vorzüglichen Kaiserschmarrns bis nach Niederbayern berühmte Stepbergalm. Man hatte sich eine Stunde Einkehr mit prächtiger Aussicht auf der Sonnenterrasse verdient. Der weitere Abstieg erfolgte über das Gelbe Gwänd und den Kramerplateauweg. Gegen 17:00 Uhr erreichte man den Ausgangspunkt bei der Almhütte. Auf den letzten Metern streifte die Wanderer noch ein leichter Regenschauer, der aber bald wieder aufhörte. Bei der abschließenden Einkehr in der Almhütte schien nochmals die Sonne.