Hoch über dem Inntal, zieht sich durch einen Teil der sogenannten Nordkette, einer der Karwendelketten, der landschaftlich wunderbare Innsbrucker Klettersteig. In einer Höhe von über 2000 m führt die Via Ferrata über mehrere Gipfel, der höchste ist der Kemacher mit 2480 m, bis zur auffälligen Felsenfigur mit dem Namen Frau Hitt.
Acht Bergsteiger der DAV Sektion Dingolfing erwählten letztes Wochenende diesen Klettersteigklassiker zum Ziel. Von der Hungerburg, einem Stadtteil Innsbrucks, ging es zunächst mit der Nordkettenbahn zum Hafelekkar. In wenigen Minuten gelangte man zum Einstieg, wo die Klettersteigausrüstung angelegt wurde. Die erste Herausforderung war eine 15 m hohe, fast senkrechte Wand, eine der Schlüsselstellen, die aber sehr gut mit Eisenbügeln und Stahlseil gesichert ist. Der weitere Weg führte in stetem Auf und Ab, fast immer am Gratverlauf entlang, durch die Felsenlandschaft. Dabei wechselten sich Kletterstellen und kurze Wegstücke immer wieder ab, nie zu schwierig, aber immer abwechslungsreich und spannend. Eine Scharte wird sogar mit einer etwa 8 m langen Nepalbrücke überwunden. Dazwischen hieß es aber immer wieder einmal stehenbleiben, Brotzeit machen und die traumhafte Aussicht genießen. Im Norden blickte man ins Karwendel mit seinen stillen Tälern, dahinter zeigten sich das Wettersteingebirge mit der Zugspitze und die Mieminger Berge. Richtete man das Augenmerk nach Süden, lag einem die Stadt förmlich zu Füßen, darüber erhob sich der Alpenhauptkamm mit seinen vergletscherten Bergriesen. Ein wirklich grandioser Anblick! Am zweiten Teil des Steiges wird die Szenerie noch etwas wilder und die Schwierigkeit steigt leicht an. Während die längste Zeit des Tages Zeit strahlender Sonnenschein herrschte, hob am späten Nachmittag ein angenehmer Wind an und schon ballten sich im Südwesten Gewitterwolken zusammen. Die Bergsteiger hatten glücklicherweise den Eisenweg hinter sich und stiegen eiligst zur Höttinger Alm ab, die noch vor dem Einsetzen des Regens erreicht wurde. In der schön gelegenen Hütte konnte man sich nach dem langen Tag bei einem gemütlichen Hüttenabend entspannen. Am Sonntag erfolgte der Abstieg zur Hungerburg und mit einem Besuch im Alpenzoo ließ man die gelungene Tour ausklingen.