Zweiter Sonntag im August, 6:00 Treffpunkt Kletterhalle - drei Bikes und jede Menge Ausrüstung galt es im Auto unterzubringen. Aber bereits nach kurzer Zeit befand sich die Gruppe auf dem Highway Richtung Alpen. Dahingleitend auf der A92 konnte man sich Gedanken über die optimale Auffahrt zum Karwendelhaus machen. Nach kurzer Zeit war man sich einig die Tour nicht wie geplant von Hinterriß, sondern über den "Klassiker" von Scharnitz aus zu starten. Es zeigt sich immer wieder, dass sonntags ein guter Reisetag ist und so wurde der Parkplatz 2 in Scharnitz geschwind erreicht. Mit Vorfreude machte sich das Team eifrig ans auspacken der Räder bis alle nach kurzer Zeit abfahrbereit, Richtung Karwendeltal waren. Für die den nächsten beiden Tagen stand die pure Outdooraktivität im Vordergrund, bei der eine knapp 40Km lange Berg- und Talfahrt samt fünf Berggipfel, es zu absolvieren galt. Mit geschulterten Rucksäcken ging es anfangs gleich richtig steil zur Sache, aber nach kurzer Zeit verlief das Gelände fortan in gemächlicher Steigung. Zwei genussreiche Stunden führte der Schotterweg immer am Karwendelbach entlang und an der Larchet-Alm vorbei bis zur Angeralm. Ab dem Schlauchkargraben steilte sich der Weg noch einmal bis zum ersten Etappenziel bemerkbar auf. Bei einem so schönen wolkenlosen heißen Sommervormittag wird man auf diesem Abschnitt schon "schwitzert". Eine halbe Stunde später, am Karwendelhaus angekommen, befanden sich bereits viele Biker auf der aussichtsreichen Terrasse beim Mittagessen. Vor einer solchen Kulisse, aber auch im Hinblick auf die bevorstehende Bergtour, wurde sich erstmal ein "Gösser" und eine Kaspressknödelsuppe einverleibt. Nach dieser Stärkung entschied man, das Equipment für die bevorstehende Eingehtour anzupassen. Bereits eine Stunde später war man wieder unterwegs zum Tagesgipfelziel - auf die Östliche Karwendelspitze. Für den Aufstieg wurde die westliche Route über einen spärlich markierten Steig gewählt, um im Abstieg über das Grabenkar "abzuschottern". Anfangs war der Weg am Rand mit Latschen bewachsen, im oberen Teil ging das Gelände in schrofiges Terrain über. Die letzten 150 Höhenmeter glichen dagegen eher einer Mondlandschaft in der sich im Schotter bis zum Gipfel hochgekämpft wurde. Nach einer kurzen Rast und dem obligatorischen Gipfelfoto trat man den Rückweg ostwärts übers Grabenkar an. Um in diese Kar zu gelangen musste im 1er Gelänge abgeklettert werden. Zur Belohnung gab es feinstes Steinmaterial in dem bis zur Latschengrenze in kürzester Zeit "abgeschottert" werden konnte. Pünktlich zum Abendessen erreichte die Gruppe aus Dingolfing wieder die Hütte. Dort angekommen wurde das Nachtlager bezogen und sich für den Hüttenabend zurechtgemacht. In geselliger Runde verlebte man einen unvergesslichen Abend, an dem der vergangene, aber auch der bevorstehende Bergtag beredet wurde. Nach ordentlich "Heu" gings ins Lager. Da es am Abend gewitterte zeigte sich das Wetter am Morgen von seiner besten Seite. Die geplante Besteigung der Birkkarspitze über den zeitlich längeren Brendelsteig stand somit nichts im Wege. Folglich machte sich die Gruppe nach dem Frühstück auf, über die Ödkarspitzen den höchsten Berg im Karwendel zu erklimmen. Innerhalb einer Stunde wurde eine Felswand erreicht die hochführte zur Gabelung Ödkarspitze - Pleisenhütte. Nach weiteren zwei Stunden schweißtreibender Steigarbeit gelangten die DAV'ler in mäßigeres Gelände, in dem nach kurzer Zeit die westliche Ödkarspitze erreicht wurde. Innerhalb einer Stunde war über den Grad im leichten Bergauf Bergab die mittlere und östliche Ödkarspitze bezwungen. Schon beim Aufstieg zur östlichen Ödkarspitze zeichnet sich ab, dass der Abstieg zum Schlauchkarsattel luftig werden würde. Über zwei, teils senkrecht, versicherte Abschwünge gelangte man jedoch mit etwas Trittsicherheit schnell und sicher zur Birkkarhütte hinüber. Dort angekommen zeigte sich das Wetter immer noch von seiner guten Seite und man beschloss den letzten Gipfel auch zu besteigen. Innerhalb einer viertel Stunde stand man auf dem höchsten Berg im Karwendel, der Birkkarspitze. Bei schönem Wetter konnte auf dem Gipfel die mitgebrachte Brotzeit und der rundumfreie Ausblick sichtlich genossen werden. Nach einer halben Stunde Rast und einem Gipfelfoto wurde der Rückweg durch das Schlauchkar zum Karwendelhaus hinab angetreten. Am Haus angekommen leisteten sich die Dingolfinger noch eine gemütliche Einkehr bei strahlendem Sonnenschein auf der Sommerterrasse. Nach einer genüsslichen Radler traten die Biker zufrieden die Rückfahrt ins Tal nach Scharnitz an. Bei einer weiteren Einkehr beim Kirchenwirt im Tal wurde abschließend das Erlebte gesegnet und anschließend die Rückfahrt nach Dingolfing angetreten.