Gleich in der ersten Ferienwoche fanden vier Klettertage in den Loferer Steinbergen statt. Insgesamt 16 Teilnehmer der JDAV trafen sich am 05.08. um von Lofer über das Lofererer Hochtal zum Standort der vier Tage, der Schmidt-Zabierow-Hütte, aufzusteigen. Mit schwerem Gepäck legten die Jugendlichen mit Ihren Begleitern die gut 1150 hm Aufstieg zur Hütte zurück. Am späten Nachmittag erreichte man erschöpft, aber glücklich, die in der Steinwelt der Loferer Berge wunderschön gelegene Hütte. Nachdem die Schlaflager bezogen waren und die Gruppe mit dem guten Abendessen von der Hüttenwirtin Kathrina gestärkt war, wurden die Pläne für die nächsten Tage besprochen. Bereits kurz nach 21 Uhr verschwanden die meisten Kinder in Ihre Schlafplätze, denn für den nächsten Tag galt es wieder ausgeruht zu sein.
Bei Sonnenschein und leichtem Hochnebel waren die meisten der Gruppe am Donnerstag auf der Bergtour zum Reifhorn dabei. Der gut markierte Bergsteig auf das Reifhorn führte anfangs durch Steinplatten, um sich dann, immer steiler um das Massiv des Reifhorns, mit leichten Kletterpassagen im 1. Schwiergkeitsgrad, die frei geklettert wurden, nach oben zu winden. Nach ein paar leichten Gratklettereien, die aber durchaus ausgesetzt waren, erreichten die Jugendlichen unter der Führung von Margarete Drexler nach 2,5 Stunden den Gipfel des 2485 m hohen Großen Reifhorns. Eine wirklich alpine Unternehmung mit einem schönen Bergsteigergipfel wird den Teilnehmern der Gruppe unvergessen bleiben. Nach Gipfelfoto und einer kurzen Rast machte sich die Gruppe an den Abstieg. An der Schmidt-Zabierow-Hütte angekommen erforderte der Hunger ein ausgiebiges Mittagsmahl, was sich jeder der Bergsteiger auch verdient hatte.
Anschliessend stand der Besuch einer der kleineren Kletterwände in Hüttennähe auf dem Programm. Im 3.und 4. Schwierigkeitsgrad hatten hier alle Teilnehmer die Möglichkeit den guten und scharfen Fels der Loferer Steinberge kennen zu lernen und sich für den nächsten Tag einzustimmen.
Am Abend war der Hunger bei allen so groß, daß von der Kinderhalbpension auf Erwachsenenhalbpension umgestellt werden musste. Ob es an der Kochkunst der Hüttenwirtin und Ihrer Helfer lag, an der gesunden Höhenluft, den körperlichen Anstrengungen oder einfach am Spaß beim gemeinsamen Essen ließ sich nicht so genau feststellen. In jedem Fall orderte der eine oder andere sogar trotz größerer Portionen noch zusätzlichen Nachschlag, was das Hüttenpersonal verwunderte aber auch erfreute!
Nach reichhaltigem Frühstück ging es dann am 3. Tag zum Klettern an die große Hüttenwand. Dort kletterte die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein stundenlang an Routen im 5. bis 6. Schwierigkeitsgrad im schönsten und griffigsten Fels. Als Abschluß wurden dann im nah gelegenen Schneefeld noch das Firnrutschen geübt. Auch dabei hatten die Kid's sichtlich Spaß und bei unfreiwilligen Stürzen gab es den ein oder andern nassen "Hintern". Spätnachmittags kehrte man auf die Hütte zurück und stärkte sich dort mit Apfelstrudel oder Kaiserschmarrn. Weil das sonnige Wetter anhielt und auch am Abend die Temperaturen noch angenehm waren, konnte das gemeinsame Abendessen zur Freude aller auf der Hüttenterrasse eingenommen werden. Kurz vor dem Abendessen gab es noch eine besondere Aufregung, denn insgesamt landete ein Hubschrauber mit Proviant für die Hüttenküche direkt vor der Hütte. Alle halfen zusammen die Entladung so schnell wie möglich zu meistern und unterstützen die Hüttenwirtin die Lebensmittel zu verstauen.
In dieser Nacht war das Schlaflager nicht mehr ganz so voll besetzt wie die zwei Nächte vorher. Gottseidank hatten ein paar sehr laute Schnarcher die Hütte verlassen und unsere Gruppe konnte eine fast schnarchfreie Nacht geniesen. Hier soll auch erwähnt werden, daß man bei klarer Nacht neben der umliegenden Bergwelt von der hinteren Hüttenterrasse aus sogar die Lichter der Stadt Salzburg erkennen kann.
Am vierten und letzten Tag teilte sich die JDAV in 2 Gruppen auf. Eine Gruppe ging in die große Wehrgrube um an den dort zahlreich vorhandenen Blöcken unter der Anleitung von Ludwig Able die Klettertechnik zu verbessern. Die restlichen sechs Teilnehmer machten sich auf zu einer 170 m langen Mehrseilroute Namen's "Pipifax" im 2. bis 4. Schwierigkeitsgrad. Beide Gruppen trafen sich um 12 Uhr an der Hütte zum Mittagessen wieder und gegen 13:30 Uhr machte man sich an den Abstieg.
Im Tal angekommen fuhr die gesamte Mannschaft noch zu den Vorderkaser Naturbadeseen bei St. Martin. Bis auf ein paar wasserscheue Bergsteiger hüpften fast alle zur Erfrischung in das eiskalte Wasser.
Die vier Tage in der Bergwelt von Lofer waren ein besonderes und unvergessliches Erlebnis. Jeder Einzelne nimmt aus einer Unternehmung dieser Art vieles für den Kopf, für die Gemeinschaft, die körperliche Fitness, aber vor allen Dingen auch für die Seele mit. Alle miteinander hatten wir viel Spaß und sind dankbar für diese Zeit. Wir sind auch dafür dankbar, dass alle alpinen Touren unfallfrei von statten gingen und alle Jugendlichen gesund und munter Ihren Eltern wieder übergeben werden konnten. Mit diesem alpinen Erlebnis geht die Freitags-Jugendklettergruppe vom DAV Dingolfing nun vorerst in die verdiente Sommerpause.